Einsteins größte Eselei und warum man die dunklen Medien vielleicht doch nicht braucht

Historische Aufzeichnungen aus dem 22. Jahrhundert

Ein Essay von "Sigi" Siegfried Christian Zoeke

Da ich wohl eines der letzten funktionsfähigen Datenarchivierungssysteme und genügend galvanische Zellen besitze, um dieses auch zu betreiben, schreibe ich geschichtliche Ereignisse für jene Menschen nieder, die in eventuell zehntausend Jahren wieder einen Entwicklungsstand erreicht haben, um meine Datenkristalle auswerten zu können. Vielleicht ermöglicht dies der nächsten Hochkultur eben jene Fehler zu vermeiden, welche zu unserer fast vollständigen Vernichtung geführt haben und die wenigen Überlebenden (meiner persönlichen Schätzung nach dürften höchstens noch 500.000 von uns die Erde bevölkern) technologisch so weit zurück geworfen haben, dass wir gerade erst wieder anfangen, größere Dörfer im lebensfreundlichen Gürtel zu etablieren, da es seit einigen Jahren gelingt, eine rudimentäre Landwirtschaft aufzubauen.
Ich lebe nördlich einer riesigen Bergkette in einer Gegend, die man damals als den südlichen Teil Deutschlands kannte. Ehemals ein hochentwickeltes Land auf dem „Kontinent“ Europa (die großen Landmassen wurden als Kontinente bezeichnet).
Meine Informationen erhalte ich aus alten Büchern und Zeitschriften (so nannte man wohl periodisch erscheinende Drucke mit wenigen Seiten) und all den mündlichen Überlieferungen, die seit Generationen in den Sippen und Clans erzählt werden.

Während der letzten Hochkultur gab es extrem viele elektronische Systeme, aber mit dem Zusammenbruch der Stromversorgung und der damit entzogenen Möglichkeit, weiter entsprechende Maschinen zu produzieren, endete letztlich das "digital" genannte Zeitalter und die Hochkultur brach zusammen. Von dieser Hochkultur und den Gründen für ihren Untergang will ich berichten.

Es scheint in den alten Zeiten sogenannte Schwarzseher gegeben zu haben, die auf allerlei verschiedene Gefahren hingewiesen haben, alleine die Menschen waren in ihrer Gesamtheit nicht zu belehren. So gaben einige wissenschaftliche Schwarzseher zu bedenken, dass eine Sonneneruption (eine Art energiereicher Massenauswurf unseres Zentralgestirns) in Richtung Erde alle Elektrik und Elektronik zum Durchbrennen bringen würde und man in keinster Weise dagegen geschützt wäre. Interessanterweise war in den damaligen Zeiten nahezu alles auf der Welt vom "Internet" (eine den Planeten umspannende digitale Vernetzung) abhängig und genau dieses war ebensowenig abgesichert wie die Stromnetze. Doch letztendlich war es nicht die Sonne, die die Weltbevölkerung vernichtete.

Die Alten betrieben viel Forschungsarbeit. So auch über die Vergangenheit der Erde. Daher wissen wir, dass nach 5.000 Jahren nichts Menschengeschaffenes mehr existiert. Selbst rostfreier Stahl ist nicht rostfrei, sondern nur rostträge. Auch Glas fließt im Laufe von Jahrhunderten und folgt schließlich der Schwerkraft. Es gab nur zwei Dinge, die die Jahrtausende überdauerten: Stein und Bronze. Da man auf beiden nur sehr wenig Information hinterlassen kann, liegt meine Hoffnung auf den Kristallen.

Die Aufzeichnungen berichten von vielen Hochkulturen vor der letzten. Es gab wohl eine ägyptische, eine babylonische, eine indische, eine chinesische, eine antike, eine frühchristlich-byzantinisch-arabische, eine mexikanische und eine westeuropäische. Doch es gab einen Faktor, der fast immer gemeinsam mit dem Untergang dieser Kulturen auftrat (ja, mir ist bewusst, Korrelation ist nicht gleich Kausalität): Es war der Prozentsatz der mit der Lebensmittelerzeugung beschäftigten Bevölkerung. Zur Zeit der Jäger und Sammler waren fast alle beteiligt. Darauf folgte der Ackerbau. Anfänglich musste so eine bäuerliche Gemeinschaft alle paar Jahre weiterziehen, sobald die Böden ausgelaugt waren. Dann entdeckte man die Möglichkeit, den Boden zu düngen. Das trieb den Ertrag nach oben und immer mehr Mitglieder der Gemeinschaft konnten sich anderweitig beschäftigen. So entwickelten sich die Kunst, Philosophie, Architektur, Mathematik, die Menschen beobachteten die Sterne und es entstand eben die Kultur. Wenn dann allerdings nur noch sehr wenige Mitglieder der Gemeinschaft ihren Tag mit der Erzeugung der Lebensmittel verbrachten, näherte sich deren Ende.
Auch bei der letzten Hochkultur war dies zu beobachten, jedoch war diese ganz anders, als alle Vorhergegangenen, denn sie umfasste nicht nur eine einzelne Region, sondern die ganze Welt, natürlich nicht wirklich jeden einzelnen Menschen, aber dennoch die ganz Welt. Was war geschehen? Sicherlich gab es nicht den einen einzigen Grund, aber einen sehr großen Anteil hatte die Erfindung des Kunstdüngers. Auf einmal war es möglich, wahnsinnig (bewusste Wortwahl) viele Menschen zu ernähren. Natürlich gab es dennoch Hungersnöte und große Bevölkerungsteile litten an Unterernährung. Aber die Weltbevölkerung wuchs schneller als jemals zuvor. Und damit gab es unglaublich viel menschliche Ressourcen um "sich zu entwickeln". Nur leider sind die Rohstoffe eines geschlossenen Systems, wie es die Erde nun mal war (die Raumfahrt war noch nicht so weit entwickelt, dass man externe Quellen erschließen konnten) begrenzt, so dass auf der einen Seite die Ressourcen drohten auszugehen, auf der anderen Seite haben die Alten es geschafft, durch ihr Handeln den Planeten zu überhitzen.

Ich möchte hier explizit das letzte Viertel des Jahres 2021 (nach unserer Zeitrechnung - wir haben das Jahr 0 festgelegt auf das vermeintliche Geburtsjahr eines Mannes, der angeblich der Sohn Gottes war) nennen. Seit dem Jahreswechsel 2019/20 trat wieder mal ein Virus auf, der zu einer Pandemie führte und Millionen Menschen das Leben kostete. Im Winter 2021/22 schwappte dann eine große Welle dieses Virus über die Erde und obwohl dies verständlicherweise das Hauptthema in der Presse und den unendlichen privaten Diskussionen war, gab es gleichzeitig dieses andere viele bedeutendere Thema - die globale Erwärmung - die, wie sich zeigen sollte, die Pandemie zu einer kleinen Randbemerkung der Geschichte machte.

Als Hauptursache der Erwärmung wurde ein Gas namens CO2 ausgemacht, welches die Menschen bei nahezu allen Aktivitäten verursachten: beim Bauen von Häusern und Straßen, in der Industrie, beim Verkehr, bei der Tierhaltung, einfach bei allem. Und eben 2021 wurde erkannt, dass die reichsten Menschen (dies wurde für Deutschland sogar ziemlich genau definiert – alle, die 33.000,- Euro und darüber pro Jahr verdienten - was wohl mehr als 50% der Vollzeitbeschäftigten betraf) den meisten Ausstoß verursachten. Gemittelt auf alle Bürger innerhalb der damaligen Grenzen Deutschlands stieß jeder 11,7 Tonnen CO2 pro Jahr aus. Die Ärmsten der Armen auf der Welt verursachten 0,7 Tonnen.
Jetzt hatte man ausgerechnet, dass man dem Temperaturanstieg Einhalt gebieten könnte, wenn man diesen auf 1,5°C im Verhältnis zum Beginn der Industrialisierung begrenzen würde. Geplant war das bis 2050, doch 2021 näherte man sich schon einem Wert um die 1,2°C.
Um dieses Ziel zu erreichen wäre es notwendig gewesen, den Ausstoß pro Kopf auf 0,7 Tonnen CO2 pro Jahr und Kopf zu reduzieren. Nun, wie wir sehen, wurde dies nicht geschafft. In Folge dessen stieg die Temperatur so stark an, dass die Gebiete um den Äquator herum nicht mehr bewohnbar waren. Hinzu kam, dass durch die Erwärmung so viel vorher gefrorenes Süßwasser in der Gegend um den Nordpol schmolz und ins Meer zwischen Amerika und Europa ergoss, dass ein Strömungssystem im Meer zum Erliegen kam. Dieses Strömungssystem hatte bislang an der Oberfläche die höheren Temperaturen vom Süden in den Norden transportiert und dort ist das Wasser dann abgesackt und floß unterseeisch zurück in den Süden. Da das salzige Meerwasser durch die Verdünnung des Süßwassers nicht mehr schwer genug war um abzusacken, blieb dieses Förderband einfach stehen. Mit zwei gravierenden Folgen. Die Hitze um den Äquator wurde nicht mehr abtransportiert und im Norden fror alles zu. Es dauerte nur zehn Jahre, bis sich der Permafrostboden bis zu einer Stadt in der Mitte Deutschlands namens Köln ausbreitete.
Doch bis zu diesem Zeitpunkt gab es zusätzlich schon eine globale Finanzkrise und große Kriege, aber wirklich von Bedeutung ist, dass zum Schluss nur ein Streifen auf der Nordhalbkugel blieb, der noch bewohnbar war. Deshalb setzten Völkerwanderungen ein und alle wollten dahin und der Streifen bot nicht genügend Platz. Die Menschen brachten sich gegenseitig um und von den übrig gebliebenen starben die meisten an Hunger. Weder die Viren, noch die Kriege kosteten so viele Leben wie diese Wandlung des Planeten.
Ich will nicht sagen, dass die pure Dummheit der Alten schuld war, denn es gab genügend, die auf die Straßen gingen um zu demonstrieren. Leider wussten alle zwar sehr genau, was sie nicht wollten, aber niemand konnte einen Weg aufzeigen, wie man das gesteckte Ziel wirklich hätte erreichen können.

Es hätte aus meiner Sicht der Geschichte einen technologischen Weg gegeben, diese Katastrophe abzuschwächen. Denn den wohl größten Einfluss auf die ausgestoßene CO2 Menge hatte die Energieerzeugung. Diese letzte weltumspannende Hochkultur nutzte fossile Brennstoffe (erst Holz, dann Kohle, später Erdöl und Gas) um Energie zu erzeugen. Da man ja die Folgen erkannte, wurde versucht, mittels anderer Systeme elektrische Energie zu erzeugen. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gab es erste Versuche, die Strahlen der Sonne zu nutzen und Anfang des einundzwanzigsten Jahrhundert gelang es mit den sinnigerweise Solarzellen genannten Flächen bis zu 25% des Lichts in Strom zu wandeln. Auch wurden hunderte Windkrafträder an Land und im Meer gebaut. Allerdings konnte man den Strom nur direkt nutzen. Eine Speichermöglichkeit für die Zeiten, in denen die Sonne nicht schien und der Wind nicht stark genug war, konnten die Menschen des 21. Jahrhunderts nicht bauen, jedenfalls nicht in ausreichend großem Umfang.
Ab ca. 1950 gab es zwar Kernreaktoren, die Energie aus der Spaltung von Atomkernen gewannen, aber diese Technologie erzeugte strahlenden Abfall, der in nicht mehr genutzten Bergwerken deponiert wurde, um die negativen Einflüsse der Strahlung auf Mensch und Natur zu negieren. Leider beträgt die Lagerungsdauer viele Jahrtausende (sie hatten sogar Bomben basierend auf Kernspaltung erfunden - mit den durch die Strahlung erzeugten langwierigen Schäden).
Das, was da besser gewesen wäre sind Atomreaktoren, welche durch Kernfusion Energie freigeben (so wie es in unserer Sonne und all den Sternen passieren soll). Leider hat anscheinend die Zeit von der ersten Idee bis zum Zusammenbruch nicht gereicht, die bei der Entwicklung auftretenden Probleme zu beseitigen und auch nur einen einzigen dauerhaft funktionsfähigen Reaktor zu realisieren.
Sollte es also einer nachfolgenden Hochkultur gelingen, diese Aufzeichnungen hier zu dekodieren, kann ich nur empfehlen, Fusionsreaktoren als oberstes Ziel der Forschung zu definieren.

Da ich ja nun als der verrückte Sammler des alten Wissens bekannt bin (denn natürlich hilft das meiste davon weder beim Säen, Ernten noch beim Kinder erziehen) werde ich oft gefragt, wie es denn sein kann, dass die Alten, obwohl sie rund um die Erde telefonieren und sogar fliegen konnten (dass die Menschen auf dem Mond waren, glaubt mir niemand), ihr Verhalten nicht änderten, obwohl sie wussten, dass sie damit ihren eigenen Untergang hervorriefen.
Auch wenn das heutzutage für die meisten nicht nachvollziehbar ist, denke ich, dass es kaum möglich gewesen sein dürfte aus dem ganz normalen täglichen Leben auszubrechen. Man stelle sich vor, Mann und Frau wohnen gemeinsam, aber die Arbeitsstellen der beiden liegen vom Wohnort entfernt und das natürlich auch nicht direkt nebeneinander. Also müssen beide morgens und abends getrennt dorthin "fahren". Es war nicht so wie heute, wo man an einem Ort lebt und arbeitet. Lebensmittel und Kleidung wurden in Geschäften vertrieben, zu denen man erst kommen musste. Da die Menschen weitläufig verteilt waren, gab es nicht zu jedem Ziel Sammeltransporte. Folglich gab es sehr viel Individualverkehr.
Eine Lösung bestand darin, dass man die Dinge, die man brauchte, oder haben wollte über dieses oben beschriebene Internet bestellen konnte. Somit hatten andere die Aufgabe diese Güter zu all den Bestellern zu fahren.
Dann gab es für jeden ein paar Wochen im Jahr, wo man nicht arbeiten musste und da man ja Fliegen konnte, haben sich die Menschen die Welt angeschaut. Wobei Fliegen noch viel mehr CO2 erzeugte als Fahren.
Dann gab es sehr viele verschiedene Gerätschaften. Wir können keine Lebensmittel einfrieren und haben jeden Winter und im Frühjahr Versorgungsprobleme. Die Menschen des 21. Jahrhunderts hatten Kühl- und Gefrierschränke. Und wenn es kälter wurde, haben sie eine Heizung aufgedreht, wenn sie kochen wollten, den Herd angeschaltet, was wiederum Strom oder Gasverbrauch bedeutete. Viele konnten jedoch gar nicht mehr kochen, also haben die Nicht-Kocher über das Internet etwas bestellt. Dann ist jemand von einer Großküche losgefahren und hat das Essen gebracht.

Weil es möglich war, wollte jeder eine große Wohnung, oder ein alleinstehendes (da kann man machen, was man will, weil es keinen Nachbarn stört) Haus mit mindestens 150 qm für nur zwei Leute. Jeder hatte zwei oder mehr stromverbrauchende Fernseher, die 24 Stunden am Tag Unterhaltung boten. Ja, das hab ich auch noch nicht begriffen. Alle schienen immer gestresst zu sein, haben dann aber stundenlang Sendungen geschaut, wo andere Leute was erlebt haben.
Und irgendwie war es ganz wichtig, richtig viel Besitztum anzuhäufen und natürlich Geld (2021 war das aber fast alles digital, keine Truhen mit Münzen, oder so was). Wenn man also mehr hatte, als ein anderer, war man auch mehr wert (nein, auch das erschließt sich mir nicht).
Ich bin der Überzeugung, als die Technik immer mehr Einzug ins Leben der Alten gefunden hatte, haben die meisten ihren Glauben abgelegt. Wer will es ihnen verdenken. Die Kirchen hatten schon in den ersten 2.000 Jahren seit Beginn unserer Zeitrechnung gegeneinander Krieg geführt und den Kirchenherren ging es letztendlich auch nur noch um Macht und Geld.

Somit zählte nur noch alles Materielle und kaum einer achtete mehr auf seine inneren Werte und das sich Weiterentwickeln. Haben ersetzte das Sein.

Natürlich hatte jedes Land seine politischen Führer. Ist ja heute auch nicht anders. Doch wäre einer unter ihnen gewesen, der einen Weg weg vom Status Quo propagiert hätte, jedes damalige Volk hätte diesen mit Schimpf und Schande aus seinem Amt gejagt. Wobei ich mit all meinem gesammelten Wissen nur die Vermutung anstellen kann, dass ich selbst es nicht besser gemacht hätte.
Unsere Dorfälteste (sie muss mindestens schon 40 Jahre auf ihren gekrümmten Schultern haben) pflegt immer zu sagen: „Die Hölle interessiert sich nicht für Ausreden.“ Und ja, die Alten sind durch die Hölle gegangen.

Bei der menschengemachten globalen Erwärmung wird, ohne verschärfte Klimaschutzmaßnahmen, damit gerechnet, dass die Temperatur vom Ende des 20. bis Ende des 21. Jahrhunderts um 4 bis 5 °C steigt; die Erwärmung verliefe also etwa 100-mal schneller als bei historischen natürlichen Klimaveränderungen.
Auszug aus https://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erwärmung